Orkla Foods gehört zum Mischkonzern Orkla und ist ein Marktführer bei Ketchup, Soßen und Dressings, der Markenprodukte in Mitteleuropa, den baltischen und den nordischen Ländern vertreibt. Das Hauptproduktionsstätte für Ketchup des Konzerns befindet sich in Fågelmara im Südosten von Schweden, wo pro Jahr 30 Millionen Flaschen Ketchup mit 20 verschiedenen Rezepturen hergestellt werden.
In der Kategorie Soßen und Dressings ist die Verbrauchernachfrage nach einem gesünderen Ketchup mit weniger Zucker, Salz und Konservierungsmitteln, der mit verantwortungsbewusst beschafften Zutaten hergestellt wird, gestiegen. Daneben besteht ein Bedarf nach einer praktischen und ansprechenden Primärverpackung, die ein großartiges Konsumerlebnis bietet und die Marke von anderen abhebt. Da die Verbraucher auch Umweltfragen zunehmend mehr Wert beimessen, ist eine recyclingfähige Verpackung ebenfalls wichtig, um Umsätze zu erzielen und letztlich Marktanteile zu gewinnen.
Mit dem Anspruch, diese Marktziele zu erreichen, entschied sich das Unternehmen Orkla für Sidel, um sein aktuelles Produktionsmodell so anzupassen, dass die Produktionskapazität und die Kosteneffizienz erhöht und die Umweltauswirkungen reduziert werden.
Alles dreht sich um die Flasche
Um die Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen, hat Orkla sein Verpackungsspektrum umgestaltet und die zylindrischen Flaschen aus PP (Polypropylen) durch moderne flache rechteckige PET-Designs ersetzt. Die neuen, benutzerfreundlichen „quetschbaren“ Formen können komplett geleert werden, sodass kein Produktinhalt verschwendet wird.
Zudem sind die neuen PET-Flaschen bis zu 30 % leichter als die vorherigen PP-Flaschen. Orkla hat auch den Nachhaltigkeitsgrad erhöht, da die Flaschen zu mindestens 25 Prozent aus rPET (recyceltem PET) bestehen und der Ketchup-Hersteller diesen Anteil in Zukunft auf 50 Prozent anheben will.
In der Vergangenheit wurden die Flaschen extern geblasen und von einem Anbieter im Vereinigten Königreich geliefert. Da die Preformen jetzt direkt aus Schweden bezogen werden, konnten die durch den Transport verursachten CO2-Emissionen um 90 % gesenkt werden. Geblasen werden die neuen Formflaschen jetzt intern, was eine bessere Kontrolle der Flaschenqualität und der Bestandsverwaltung gestattet. Orkla verwendet Sidels Preferential-Heating-Technologie, die die Verteilung des PET-Materials optimiert und gleichzeitig das für die Blasformung von flachen und Formflaschen benötigte asymmetrische Stretching unterstützt.
„Die Umstellung auf eine modernere und nachhaltigere PET-Flasche, um unsere Ketchup-Marken neu zu beleben, wurde von den Verbrauchern sehr gut aufgenommen, sodass wir unsere Umsätze und unsere Marktanteile erhöhen konnten“, kommentiert Per Samuelsson, Projekt- und Prozessentwickler bei Orkla Foods im Werk in Fågelmara. „Die Senkung der Beschaffungskosten hat sich ebenfalls positiv auf unsere Rentabilität ausgewirkt.“
Umstellung auf die hochreine Combi-Abfülltechnologie bei Umgebungstemperatur
Orkla wollte die Zusatzstoffe aus seinen Produktreihen verbannen, um dem Wunsch nach gesünderen Produkten nachzukommen.
„Als wir die Änderung der Rezeptur und der Abfülltemperatur in Erwägung zogen, befürchteten wir, dass dies den Geschmack und die Produktqualität, die die Verbraucher schätzen und von Orkla erwarten, verändern könnte. Durch die Arbeit mit Sidel konnten wir sicherstellen, dass das ursprüngliche Geschmacksprofil erhalten bleibt und wir ein Produkt liefern, das gesünder und ökologischer ist“, fügt Per Samuelsson hinzu.
Mit dem Ersatz der veralteten eigenständigen Abfülltechnologie wandte sich der Ketchup-Hersteller auch bewusst von einer Heißabfüllung ab, die Temperaturen von über 85 °C verwendet, um die Produktstabilität und eine hygienische Produktion zu gewährleisten, die aber auch einen sehr hohen Energieverbrauch hat.
Durch den Einsatz eines aseptischen Puffertanks gestattete das neue Setup nicht nur die Abfüllung bei Umgebungstemperatur mit weniger Konservierungsstoffen, sondern reduzierte auch den Energieverbrauch des Prozesses und der Verpackungslinie insgesamt. Außerdem wird kein Wasser benötigt, da die Behälterkühlung wegfällt.
Die sichere Speicherung der Produktcharge im aseptischen Tank während der Produktion und der Änderung des Flaschenformats auf der Produktionslinie bietet zwei wichtige Vorzüge. Erstens die Abfallreduzierung und zweitens können die Formatänderungen von den Bedienern bei Orkla nahtlos und unter geringerem Zeitdruck durchgeführt werden.
Sidel hat diese hochreine Fülltechnologie bei Umgebungstemperatur in einer integrierten Combi-Lösung geliefert und mit den Funktionen Blasen und Verschließen kombiniert. Da das System der Preformsterilisation Predis™ in die Blasmaschine integriert ist und die Trockendekontamination der Verschlüsse in die Verschließmaschine, werden die Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen von Orkla ebenfalls vollständig erfüllt. Die Streckblas-Füll-Verschließ-Lösung Predis™ Combi integriert alle Funktionen und Transfers (Preformen, Flaschen und Verschlüsse) in ein einziges sicheres Gehäuse, um jedes Kontaminationsrisiko auszuschließen.
Mit dieser globalen Lösung wurde die Produktionskapazität von sechs Tonnen pro Stunde auf neun konservierungsmittelfreie Tonnen pro Stunde erhöht. Da die Produktionsmengen in kürzerer Zeit erreicht werden, hatte Orkla die Möglichkeit, neue Formate und Rezepturen in die Produktreihe aufzunehmen.
„Sidel konnte sich auf langjährige Erfahrungen in der Branche für Soßen und Dressings stützen, um Orkla bei der Erreichung der übergeordneten Ziele hinsichtlich Gesundheit, Modernität und Produktivität zu unterstützen“, sagt Sharma Abhinav, Account Manager Lebensmittel, Haushalts- und Körperpflegeprodukte für UK, Irland und Skandinavien bei Sidel.